[Rezension] Mirna Funk – Winternähe

Seit langem habe ich mal wieder einen richtig guten Roman gelesen, der mich in mehreren Punkten überzeugt hat… Meine Rezension auf dasdebüt.de!

Das Debüt

u1_978-3-10-002419-0Wie es sich anfühlt, heute als Jüdin in Berlin oder Tel Aviv zu leben, darüber schreibt Mirna Funk in ihrem Debütroman. Ihre Protagonistin Lola ist auf Identitätssuche: Wer legt fest, ob man eine jüdische Identität hat? Der orthodoxe Rabbi oder die Geschichte, das Umfeld oder doch man selbst? Lola verlässt Berlin, nachdem sie sich von Antisemiten umgeben fühlt. Kollegen, selbst Freunde und Bekannte, von denen sie es nicht angenommen hätte, offenbaren mit einem Male ihre antisemitischen Gedanken ihr gegenüber, ihr, der Jüdin. In Tel Aviv und in Bangkok sucht Lola nach Identität, Liebe, Halt, Klarheit. Und versucht nebenbei auch noch den verebbten Kontakt zu ihrem Vater Simon wieder aufleben zu lassen.

Lola flüchtet und ist doch eine starke Persönlichkeit: Sie lässt sich nichts gefallen, verharrt nicht passiv in einer ihr zugeschriebenen Rolle, sondern sie wehrt sich. Sie schreit, provoziert, macht sichtbar. Das macht sie zu einer ausgesprochen sympathischen Protagonistin. „Winternähe“…

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