Zum Inhalt:
„Der Mann schläft“ ist die Geschichte einer Frau, die sich in einer Beziehung angekommen fühlt. Sie liebt den Mann, weil das Beste an ihm ist, dass er sie liebt. Es ist eine leise Beziehung, die sich auflöst, nachdem die Erzählerin entscheidet, eine gemeinsame Reise nach China zu machen. An einem Tag in China verschwindet der Mann einfach, das heißt, er kehrt nicht zu ihr zurück. Es bleibt offen, welchen Grund es dafür gibt. Der Roman stellt vor allem Beziehungs- und Liebesmuster in Frage und ist dabei sehr poetisch, sehr gesellschafts- und menschenkritisch.
Katja: Im Klappentext der DTV-Ausgabe (mit im Übrigen sehr unpassendem Cover, wegen des Hundes …) heißt es, „Sibylle Berg erzählt eine moderne Liebesgeschichte und zeigt eine Welt, in der man höchstens zu zweit überleben kann.“ Ich finde ja, hier hat sie keine typische Liebesgeschichte geschrieben und genau das gefällt mir so an dem Buch. Denn typische Liebesgeschichten drehen sich immer um die Leidenschaft und das Verliebt-sein, den Sex und sehr viel Äußerliches, Körperliches oder das zerfleischende Beziehungsgeflecht von Liebenden … Und am Ende geht es meistens positiv aus, weil die Sehnsucht der Lesenden erfüllt werden soll … Das langweilt mich unsäglich … Inwiefern ist das also eine „moderne Liebesgeschichte“, wie der schlaue Klappentext (bestimmt von einer ganz eifrigen Marketingexpertin erdacht) behauptet?
Laura: Naja, da stellt sich natürlich die Frage, was man unter einer „modernen“ Liebesgeschichte versteht. Weiterlesen →